Irgendwann taucht die Frage in der Praxis auf – helfen denn die Mittel nur dann, wenn ich auch dran glaube? Und im Umkehr – wenn ich nicht dran glaube, dann wirken sie auch nicht?

Eigentlich glaube ich in vielen Fällen selber dran und dann – Fehlanzeige, es hat nicht das gewünschte Resultat gebracht, die Misere ist noch die gleiche, viel Zeit und Nerven verloren.

Eigentlich nicht, eigentlich glaube ich manchmal selber nicht so daran, was ich mache, ehrlich, ich weiss zwar, dass die Anwendung in der heilkundlichen Literatur so beschrieben wird, aber es dann auch machen (oder machen lassen, den Patienten) und dann noch HOFFEN, dass es was bringen möge. Ich bin zuweilen meine grösste Zweiflerin! Ha, sicher kann ich nicht einfach ein bisschen baunscheidtieren und dann tuts nicht mehr weh (oder langer Husten und Heiserkeit verschwindet…)! Sicher kann ich den Kunden nicht einfach rödern lassen und dann verschwinden die Stirnhöhlenbeschwerden, die er schon seit 10 Jahren hat. Aber eben, manchmal passiert genau das.

Und dann, wenn ich denke, hahaha, bei den letzten drei Patienten mit Stirnhöhlenbeschwerden hat rödern geholfen, mach ich beim nächsten auch – da passiert: Nichts. Es geht ihm nicht besser, es geht ihm nicht schlechter, alles wie zu Beginn, also schlechte Stirnhöhlen wie gehabt. Wie kann ich mir das erklären?

Aber ist mir ja auch schon passiert bei den bekannten und häufig beworbenen Halsweh-Tabletten, die freiverkäuflich in den Drogerie zu erstehen sind. Während meiner Lehrzeit hatte ich viel und ausgiebig Halsschmerzen, so kaufte ich halt die mit dem feinen Geschmack. Und was dann – obwohl es auf der Packung stand, obwohl ich so daran geglaubt und darauf gehofft hatte? Halsschmerzen weg? Nö, mitnichten. Und so kennen wir alle Beispiele in unserer Umgebung oder von uns selber, wo wir zwar daran geglaubt hatten, aber es hat sich nichts getan. 

Ja, es ist die Aufgabe des Therapeuten, ein Therapiekonzept zu erstellen – und wenn nötig, anzupassen. Über den Glauben bezüglich Mitteln und Methoden unterhalte ich mich sehr gerne – aber gell, dann nicht nur in Bezug auf heilkundliche Mittel, sondern auf alles, was uns täglich so anfliegt und anlacht 😉

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